Geschichte » Mittelalter » MA: Adelige-Ritter » Turnier

Turnier


Turniere waren immer grosse Anlässe. Viele Ritter trafen sich, um Neuigkeiten auszutauschen und um ihre Kraft und Geschicklichkeitzu messen. Am Turnier kämpfen die Ritter in zwei Kampfgruppen. Sie melden dem Tumiermarschall, zu welcher Gruppe sie gehören wollen. Die Edeldame, die den Ritter begleitet, erhält einen Ehrenplatz auf der Tribüne. Das Gesinde steht am Hag, der den Kampfplatz umschliesst und feuert seinen Herrn an. Der Knappe hilft seinem Ritter bei den Vorbereitungen und im Kampf. Stürzt der Ritter oder wird er gar verwundet, muss er ihm zu Hilfe eilen und ihn aus demKampfgetümmel wegführen. Gekämpft wird mit Langspeeren. Als Schutz gegen Verletzungen ist ihre Kampfspitze durch ein Turniekrönchen ersetzt worden. Die Ritter reiten aufeinander los und versuchen, sich gegenseitig aus dem Sattel zu heben. Wie oft haben sie als Knappen mit einer Puppe das geschickte Ausweichen geübt. Damals gab ihnen die drehbar belagerte Puppe einen gehörigen Schlag ans Hinterhaupt wenn sie nicht schnell genug auswichen. Heute ist es die Lanzenspitze, die sie aus dem Sattel wirft.
Oft genug wird aus dem Kampfspiel in der Hitze des Gefechts aber bitterer Ernst, und es gibt Verwundete und gar Tote! Der Sieger des Turniers kämpfte um die Gunst seiner Angebeteten, aber auch um hohe Preisgelder und um die Habe, die der Unterlegene ans Turnier mitgenommen hat. Nur zu oft kehrte einer arm und verletzt von einem Turnier zurück! Aber es gab auch wahre Tumierkönige. Sie zogen von Turnier zu Turnier, siegten und siegten und wurden reich dabei. Der ritterliche Zweikampf, wie er auch hin und wieder vorkam, wird nicht als Turnier bezeichnet. Er trägt den Namen "Tjost". Auch im Tjost messen die Ritter im edlen Kampf ihre Kräfte.
Im Turnier ging es nicht um Leben und Tod, sondern um den Sieg des Geschickteren. Der Verlierer verlor nicht das Leben, wohl aber Pferd, Rüstung, Waffen und oft auch die Gunst der Geliebten.